Earth Day 2022 - Und was hat das mit Inneneinrichtung zu tun?
Hey there, schon gehört? Am 22. April ist Earth Day. Earth Day? Tag der Erde?
Er ist im Jahr 1970 entstanden als spontane Studentenbewegung in den USA. Er sollte ausdrücken, dass es in Nordamerika nun eine Umweltbewegung gibt und dass die Natur jetzt über eine starke Lobby verfügen wird. Seitdem ist der 22. April ein weltweit begangener Earth Day.
In Deutschland findest du an diesem Tag viele Aktionen hauptsächlich zum Thema Klimaschutz. Vor allem in Frankfurt und Stuttgart wird es Veranstaltungen geben, die sich mit der Umwelt auseinandersetzen. Aber auch wenn Du nicht in Frankfurt oder Stuttgart sein wirst, so kannst du doch einmal kurz innehalten und dich und deine Aktionen für einen Moment selbst hinterfragen: wie kann ich in meinem Umfeld - ob privat oder beruflich - etwas verändern?
Hier sind sogenannte „R-Disziplinen“ als Inspiration:
- Rethink (man kann auch mal auf Produkte verzichten)
- Refuse (statt kaufen: einfach verleihen, teilen oder tauschen)
- Reduce (sparsam in der Nutzung, lange haltbar)
- Release (lass dein Fahrzeug stehen, nimm das Fahrrad oder geh zu Fuß und genieß die frische Luft)
- Reuse (Kauf auch mal Gebrauchtes, nutze Second Hand oder verschenke, was du nicht mehr brauchst, denke auch an Upcycling)
- Repair (es gibt Repair Cafés, Sockenstopfer und Nähcafés, nutze Tipps von Profis, um kaputtes wieder gangbar zu machen)
- Remove (vermeide Plastik, kaufe mit eigenem Beutel oder Behälter ein)
- Recycle (funktioniert auch zu Hause: zum Beispiel schicke deine alten Handys ein)
- Remonstrate (protestiere gegen umweltfeindliche Maßnahmen auch durch deine eigene Kaufkraft)
Und was hat das nun alles mit Interior Design und meiner Einrichtung zu tun, magst du dich fragen? Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt und spontan fielen mir einige Themen ein, die ich mit dir teilen möchte. Sie sind einfach und effizient, machen Spaß und sind kreativ. Und sie tun Gutes. Ist doch eine großartige Verbindung, oder nicht?
Accessoires und Möbel Upcycling.
Nein, ist überhaupt nicht neu! Aber ist es nicht großartig, auf Flohmärkten rumzustöbern und dann das eine oder andere Stück zu finden, von dem du denkst: ach, guck mal! Das ist aber schön? Soll ich das mitnehmen?
Vielleicht entspricht es nicht 100%ig dem, was du dir vorstellst und sieht auch nicht mehr total neu aus? Aber das hat Gebrauchtes nun mal so an sich. Ich finde dennoch, du solltest es mitnehmen.
Hier ist ein Gedankengang dazu: neulich habe ich auf dem Flohmarkt einen Kerzenleuchter gesehen, der mir eigentlich ganz gut gefiel. Aber er war schwarz, schwarzes Metall. Und ich wollte eigentlich kein schwarz. Jetzt kommen der Frühling und der Sommer und die Farben sollen eher hell, leicht und frisch sein. Aber ich habe den Kerzenleuchter trotzdem mitgenommen. Und dann habe ich eine Dose Lackfarbe im Baumarkt gekauft und ihn hellbeige angesprüht. Und nein, er sieht nicht aus wie neu gekauft. Da hat jeder einen anderen Anspruch. Aber für mich ist es ok und prompt gab es vom Besuch ein: Oh, der ist aber auch schön, ist der neu? Ich hatte pastellfarbene Kerzen dazu genommen und damit war es zu Ostern eine wirklich schöne Deko Idee. Kostengünstig, ein wenig DIY, nachhaltig und noch ein Hingucker! Was will man mehr? Du kannst das auch!
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie teuer eigentlich Tischdecken sind? Was also tun, wenn man nicht soviel Geld ausgeben möchte, aber dennoch die Tischdecke farblich zum Anlass passen soll?
Ich selber kaufe ab und zu zum Beispiel bei eBay entweder alte, gut erhaltene Bettlaken (wegen der Größe) oder auch gut erhaltene Damast- oder Leinentischdecken. Meist haben sie leider doch ein paar Kaffeeflecken von der Oma, die unschön aussehen. Da hilft dann Stofffarbe. Also kaufe ich meine gewünschte Farbe zum Beispiel von Simplicol, schmeiße die Tischdecke oder das Laken in die Waschmaschine und färbe sie ein.
Wenn du es etwas aufwändiger machen willst, dann suche dir eine Anleitung zum Batiken heraus. Man kann Stoff abbinden, damit gewisse Muster entstehen. Dann tauche sie in Farbe und was herauskommt ist auf jeden Fall ein Einzelstück, was niemand sonst besitzt.
Oder wie wäre es mit einer Hängematte?
Warum nicht einfach aus alten stabilen Gardinen oder Bettlaken eine Hängematte einfärben? Jetzt wo wir doch so viel Zeit zu Hause verbringen? Und die Gartensaison endlich anfängt?
Aber zurück zum Flohmarkt: Wem der Industriestil gefällt, der findet bestimmt großartige Lampen auf dem Flohmarkt. Also warum nicht einfach eine alte Industrielampe kaufen und sie wieder herrichten. Mit ein wenig Geschick und Hilfe vom Profi ist das schnell gemacht. Und über dem Esstisch macht sich solch ein Hingucker sicher prima.
Auch die dänischen Designer findet man wieder vermehrt. Ob Regale, Schränke oder Stühle, warum den schönen Möbelstücken nicht ein zweites Leben geben? Liebhaber von shabby chic besorgen sich Kreidefarbe und streichen, andere mögen vielleicht den rustikalen Stil und restaurieren nur das nötigste und wieder andere behalten nur das Gerüst als Basis, sind handwerklich richtig geschickt und lassen ein neues, tolles Einzelstück daraus entstehen.
Bilderrahmen: warum nicht einfach auf dem Flohmarkt einen tollen Bilderrahmen aussuchen? Auch wenn dir das Bild gar nicht gefällt, nimm den Rahmen mit! Meist kann man das Bild ja austauschen. Gibt dem Rahmen einen neuen Look mit Farbe oder Lack, je nach Einrichtungsstil. Dann kaufe ein neues Poster und schneide es auf das richtige Format oder nimm vielleicht sogar die ersten selbst gemalten Bilder der Kinder und rahme sie in einen alten Bilderrahmen ein. Oder mach einen Spiegel oder eine Tafelwand draus!
Etwas ganz anderes, was ich auch tatsächlich schon einmal selber ausprobiert habe – aus reiner Neugier - ist aus Milch- und Saftkarton-Tetrapacks kleine Behälter zu basteln. In diese kann man gerade jetzt im Frühling einfach ein paar Tête-à-Tête oder Narzissen oder Veilchen als kleines Mitbringsel stellen. So spart man sich eine extra Tüte oder einen extra Karton oder Blumentopf und gibt sogar dem Tetrapack zumindest ein leicht längeres Leben. Dafür einfach den oberen Teil des Kartons abschneiden und dann ganz lange und fest den Karton knüddeln. Irgendwann lässt sich die äußere Schicht der Verpackung abziehen. Danach den Rand umkrempeln und eventuell bemalen oder verzieren.
Das gleiche gilt auch für Konservendosen: Etikett abmachen, sauber spülen und dann Kräuter hineinstellen. Mit einem Band verziert wird es auch gleich entweder zum Hingucker auf dem Balkon und der Terrasse oder auch als kleines Mitbringsel, wenn wir uns jetzt alle bald wiedersehen.
Dies sind meine kurzen Gedanken zum Earth Day am 22. April. Wir sollten alle ab und zu darüber nachdenken, wie viel wir wirklich neu kaufen müssen und ob es neu sein muss oder ob vielleicht ein Austausch oder Geschenk von gebrauchten schönen Dingen zwischen Freunden möglich ist. Auch verkaufen auf den gängigen Plattformen verhindert das sofortige Wegschmeißen und es ist doch schön, wenn sich jemand anders darüber freut?
Wenn du bei mir eine Einrichtungsberatung buchst, kann ich natürlich auch bereits vorhandene Lieblingsstücke in das neue Raumkonzept mit einbinden. Denn oft ist es ja auch der Gegensatz und die Geschichten, die einen Raum erst zum Leben erwecken.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig kreativen Input geben und dich für ein paar Minuten zum Nachdenken anregen.
„Investiere nachhaltig in unserem Planeten, es ist das einzige Zuhause, das wir haben!“
Alles Liebe.